Hagen Cornelia
Nach mehr als zwei Jahrzehnten CHAMÄLEON Stralsund e.V. #sozialearbeitrockt –
… kann ich resumieren, es ist immer noch nicht langweilig oder eintönig geworden.
Ganz im Gegenteil. Ich bin immer noch gespannt darauf, was der im Vorfeld gut geplante, vorbereitete und durchstrukturierte Tag für Überraschungen bringt – hier im ganz speziellen Alltag der Therapeutischen Wohngemeinschaft „Kaktus“ auf dem Lande.
Ganz oft denke ich – Gut, dass ich heute Morgen, als ich zum Dienst kam, noch nicht wusste, welche mittelschweren Katastrophen wir heute noch zu stemmen haben!
Und gerade dann wird mir immer wieder klar, wie ich am und mit dem Verein gewachsen bin. Denn auch ich bin einmal als „junge Wilde“ in den stationären Einrichtungsalltag gestartet und im Laufe des Arbeits – und Entwicklungsprozesses hatte ich immer wieder die Möglichkeit, meine Arbeits- und Sichtweisen neu zu hinterfragen und zu überdenken. Mir wurden die Möglichkeit und der Freiraum gegeben, mich in Vielem auszuprobieren, zu experimentieren, aber auch Niederlagen zu erleben. Aber gerade diese Erfahrungen machen das Leben und Arbeiten im CHAMÄLEON so bunt und vielfältig.
Meinen festen Platz habe ich seit 2008 in der therapeutischen Wohngemeinschaft Kaktus in Martensdorf. Wir sind hier ein durchwachsenes Team mit Ecken und Kanten, mit dem die Zusammenarbeit immer noch Spaß macht. Seit nunmehr zwei Jahren habe ich die Herausforderung angenommen, die Hausleitung im Kaktus zu übernehmen, mit ner Idee`, mit viel probieren und mit stetem Dazulernen. Seit August 2020 bin ich in einer Weiterbildung Führung kompakt beim PARITÄTISCHEN – MV, zu lernen gilt es ja immer…
Wie ich schon zu Anfang meiner Gedanken erwähnte- bei CHAMÄLEON gibt es immer die Möglichkeit, sich weiter zu entwickeln, wenn Wille, Lust und Ideen vorhanden sind. Ich kann das persönlich bestätigen 🙂
Und JA , ich WILL !!!
Eure Conny Hagen
Stralsund 2020-08-27
Als ich 1998 beim CHAMÄLEON Stralsund e.V. #sozialearbeitrockt – zu arbeiten begann …
… kam ich gerade aus dem Erziehungsjahr, bekam ein Stellenangebot vom Arbeitsamt, wurde aufgefordert, mich bei CHAMÄLEON in der Friedrich-Wolf-Straße zu melden; wobei ich nicht wusste, was mich dort erwartet, hatte ich noch nie was von dem Verein gehört. Gesagt, getan!! Entschlossen und motiviert stellte ich mich der Herausforderung.
Zu besetzen war eine Stelle in der Prävention, Bereich AIDS- und Sexualaufklärung. Das Team wollte es mit mir versuchen und setzte mich in ein schönes sonnenstrahlendurchflutetes Büro mit ausreichend Lektüre zum Thema HIV – Virenlast, Veränderungen im Blutbild und deren Übertragungswege. Ich war sehr aufgeregt…
Um auch wirklich sicher zu gehen, wurde ich in der Mittagspause, in der die Kollegen essen gingen, hinten im Büro eingeschlossen. Spaß!!!! Marlies, die gute Seele, hatte nur vorbildlich überall abgeschlossen und keine Info dazu, in welches Büro die eventuell „neue Kollegin“ gesetzt würde. Das war mein erstes einschneidendes Erlebnis hier im Verein, worüber wir damals, aber auch noch heute, herzhaft lachen können.
Die Arbeit hat mir Spaß gemacht, das Arbeiten mit den Kids und Jugendlichen war sehr interessant, wenn auch nicht immer leicht, um nicht zu sagen, ein Wagnis. Sexualaufklärung mit 14jährigen Gymnasiasten und eine Maren Bittner, der ich bei der Veranstaltung hospitieren sollte, die jedoch in der Verkehrskontrolle feststeckte. Also, Augen zu und durch!!!! Nach diesem doch ganz gut gemeisterten Allein-Start, war ich bereit, diese Herausforderung anzunehmen.
Nachdem ich in der Prävention Fuß gefasst hatte, kam die Frage, auszuhelfen im stationären Bereich- TWG in der Wasserstraße, halbe Stelle ambulant-halbe Stelle stationär, ein Spagat, berufsbegleitend absolvierte ich eine Ausbildung zur Heimerzieherin an der ECOLEA Stralsund.
Aber CHAMÄLEON Stralsund e.V. wäre nicht CHAMÄLEON Stralsund e.V., wenn wir nicht immer bereit wären, für spontane und verrückte Ideen.
So habe ich mich auf meiner vielfältigen Reise durch den Verein für das Abenteuer Therapeutische Wohngemeinschaft Kaktus begeistern lassen und bin dort auch bis heute dem Landleben treu geblieben, habe berufsbegleitend meine Ausbildung zur Mediatorin in Güstrow nachgeholt.
Meine Arbeit war bis heute geprägt von spontanen, verrückten Ideen, die den Ehrgeiz erweckten, umgesetzt zu werden…also, keine Zeit für Langeweile. Und das ist gut so!!!!!
Eure Cornelia Hagen